Wer zu den rund 15 Prozent der Deutschen zählt, die unter chronischen, also dauerhaften oder regelmäßig wiederkehrenden, Schlafstörungen leiden, für den ist Schlafhygiene wahrscheinlich längst kein Fremdwort mehr. Es handelt sich hierbei um bestimmte Verhaltensweisen, die einen gesunden, erholsamen Schlaf fördern sollen. Im Zentrum stehen vor allem zwei wesentliche Devisen. Erstens: Unser Körper ist ein Gewohnheitstier. Gewohnheit und Regelmäßigkeit helfen dem Körper einen Rhythmus zu finden, nach dem der Schlaf sich richten kann. Zweitens: Schlafen bedeutet Ruhe finden. Alles, was uns sowohl körperlich, als auch geistig auf Trab bringt oder hält, gilt es vor dem Zubettgehen zu vermeiden. Aus der Beachtung dieser zwei Grundregeln ergeben sich einige konkrete Grundregeln, die man bei der Schlafhygiene beachten sollte.
- Feste Aufsteh- und Zubettgeh-Zeiten einhalten. Die verschiedenen Biorhythmen des Körpers können sich so am besten aufeinander abstimmen. Besonders wichtig ist das Einhalten der Aufstehzeit, sie bildet den Ankerpunkt, an dem sich alle anderen biologischen Rhythmen orientieren.
- Zubettgeh-Rituale schaffen. Zum Beispiel eine feste Reihenfolge von Abläufen vor dem Schlafengehen festlegen: Erst umziehen, dann Zähne putzen und Waschen, dann im Haus überall das Licht löschen und anschließend ins Bett gehen. So wird an den Körper schon frühzeitig das Signal „Schlafenszeit“ gesendet und er kann sich auf den bevorstehenden Schlaf einstimmen.
- Das Bett nicht für Alltagsaktivitäten nutzen. Das Bett ist zum Schlafen und Träumen da, Arbeitsunterlagen, Essen und der Laptop haben hier nichts zu suchen. Wer sich den Stress und Ablenkung mit ins Bett holt, kommt hier bald auch nachts nicht mehr zur Ruhe.
- Mindestens 2 Stunden vor dem Schlafen keinen Alkohol und kein Essen, gegebenenfalls auch keinen Sport mehr. Alle diese Dinge regen die Aktivität spezieller Körperorgane an. So wird der Körper daran gehindert, in den Ruhemodus schalten zu können. Alkohol mag zwar beim Einschlafen helfen, vermindert aber die Schlafqualität erheblich. Die „kein Essen und wenig Bewegung“- Regel gilt auch, wenn man nachts aufwacht. In diesem Fall am besten liegen bleiben, eventuell ruhigen Beschäftigungen wie lesen oder Musik hören nachgehen.
- Eine angenehme, ruhige Schlafumgebung schaffen. Das Schlafzimmer sollte ausreichend dunkel, die Zimmertemperatur nicht zu hoch sein. Manchmal hilft es, den Raum in beruhigenden Farben (am besten Blau- oder Grautönen) zu streichen und auf unruhige Bilder oder Musterungen auf Möbeln und Textilien zu verzichten. Elektrogeräte wie Fernseher oder Computer können ebenfalls Störfaktoren darstellen.